Es ist der Wunsch Nummer 1 bei jeder Person. Einmal an einem Lost Place Bilder machen. Der Reiz des Verbotenen und der Charme des Verfalles erzeugen wohl hier die Energie für den Wunsch.
Und auch Fabienne wolle einmal mit mir in so einem Lost Place Bilder machen. Zu der Zeit hatte ich immer wieder Glück, denn eine Tür stand inklusive Zaun weit offen. Somit war das Betreten nur noch eine Grauzone und nichts illegales mehr. Ein Fakt, der mir immer extrem wichtig ist. Keiner kann sich wirklich rechtliche Schritte leisten. Aber wenn mich nichts aufhält und kein Verbot mich auf ein Unterlassen hinweist, kann es maximal in einem Platzverweis enden. Aber das nur so am Rande, wer da mehr wissen möchte, kann gerne in die Kommentare schreiben.
Aber was ist jetzt in so einem Lost Place wichtig für mich, wenn ich Bilder mache? Ganz einfach: Ich muss versuchen, die Person von der Location zu trennen. Da gibt es zahlreiche Möglichkeiten.
Am einfachsten ist die Trennung durch Schärfe und Unschärfe. Wenn der Hintergrund verwischt, zeichnet sich die Person super von der Location ab. Hier braucht man entweder Platz oder das richtige Glas an der Kamera. Eine Kombination von beiden Faktoren ist natürlich am Besten.
Eine weitere Möglichkeit ist die Farbtrennung. Je mach Outfit ist es mal einfach oder schwer. Hier hatte Fabienne schwarz, grau und weiß am Start. Das macht es in einer bunten Umgebung massiv einfach. Wenn das Outfit hingegen bunt ist, sucht man entweder eine recht schlichte oder einfarbige Stelle in der Location. Hier sollte man immer etwas experimentieren.
Aus meiner Sicht die aufwendigste Technik ist die Sache mit dem Licht. Man kann sich hell und dunkel zu Nutzen machen. Entweder ergibt es sich durch natürliches Licht vor Ort oder man muss technisch mit Blitz nachhelfen.
Die natürliche Variante erfordert aber auch immer etwas Glück. Scheint zum Beispiel die Sonne durch einen Spalt oder ein Fenster, kann man die Person in diesen Spot stellen. Belichtet man auf die Person, so wird der Hintergrund dunkler und man hat seine Trennung. Aber es geht auch genau umgekehrt. Stellt man die Person ein einen dunklen Spot so erscheint die Location sehr hell und es bildet sich ein heller Rahmen um die Person.
Diese Lichtunterschiede kann man natürlich auch mit Blitz und Reflektor erzeugen. Aber eigentlich möchte man in so einer Location nicht groß auffallen. Blitz ist da dann schon extrem auffällig.
Ich bin auf solchen Locations immer mit minimaler Ausstattung unterwegs. Einfach nur der Faulheit geschuldet. Ich möchte mich locker und frei im Raum bewegen und nicht permanent mein Gepäck hinter mir her schleppen. Oft bin ich nur mit der Kamera und einem Objektiv unterwegs. Für kleine Locations muss da auch schon mal das Canon Objektiv 50mm 1.2 herhalten. Hab ich Platz, dann ziehe ich das Canon Objektiv 85mm 1.4 vor.
Sollte ich mich dann doch für einen Blitz entscheiden, hat sich das folgende Paket als sehr effektiv heraus gestellt. Es ist leicht, simpel und sehr effektiv. Locker 200 Blitze stecken in deinem Akku. Mit Ersatz Akku ist hier eigentlich alles machbar. Bei der Softbox sein nur immer dazu gesagt, dass sie windanfällig ist. Somit ist eine Assistenz wichtig oder man hat genug Gewicht am Stativ. Die Sandsäcke hab ich mal mit aufgeführt.
Walimex Pro WT-806 Lampenstativ
Godox AD200
Godox Xpro-C Flash Trigger
SMDV D60 II Firefly Pro Beauty Softbox oder SMDV Speedbox D70s Firefly Pro Beauty Softbox
Neewer Schwarz/Gelb Sandsäcke